"Sie wirkt anmutig räumlich. In der Nähe bietet sie viel Struktur und Farbe. Ich sehe Natur und kultivierten Boden, Wiese, Acker, ein Stück Land, das jemand für sich abgesteckt hat. Dafür werfe ich die Farbe kontrolliert und in vielen verschiedenen Konsistenzen und Schichten auf. Bis aus dem Farbchaos ein Raumeindruck entsteht."
Unabhängig davon, wie abstrakt Kunst im ersten Moment auch wirken mag, werden beim Betrachter Assoziationen geweckt, die sehr konkret sein können. Die Ausstellung "Organic Grounds" von Mark Hellbusch spielt auf experimentelle Weise mit diesen Assoziationen. Beim Betrachten der Gemälde, fühlt sich der Betrachter an Landschaften erinnert. Mit Hilfe der einzelnen Gemäldetitel ("Claim...") wird man dazu angestoßen über Wachstum und Entwicklung von Böden nachzudenken.
Viele scheinbar chaotisch aufgetragene Farbschichten mit unterschiedlichen Strukturen und Farben erzeugen eine eigenartige Räumlichkeit. Das komplexe Zusammenspiel führt zu einer "wachsenden" Fläche, die durch ihre Komplexität eine optische Anregung erzeugt. Auf diese Weise entstehen moderne Gemälde, die sowohl ruhig als auch anregend wirken.
Neben dem Organischen, kommt der Aspekt des Besitzenden hinzu. Das Wort "Grounds" - zu deutsch "Anlage" oder "Gelände" steht zwar in unmittelbarem Bezug zu dem natürlich Gewachsenen, weist aber darauf hin, dass Flächen wie Kulturlandschaften in der Regel auch Privateigentum sind.
Das chaotische Farbenspiel wird geordnet durch den Eindruck von Räumlichkeit, welche die einzelnen Bilder auf subtile Weise vermitteln. Der Aspekt des Organischen wird hervorgehoben durch die farbigen Strukturen, die an Blumen, Gräser oder Ähren erinnern und spontan an Wachstum denken lassen. Trotz recht konkreter Assoziationen Richtung "Landschaft", entstehen mit der Zeit eher abstrakte Gedanken zum Thema (Land-) Wirtschaft.
Diese - rein experimentelle - Art der Malerei führt zu zeitgenössischer, dekorativer Kunst.
Der Anspruch des Künstlers Mark Hellbusch liegt in einer gewissen
Raffinesse, die sich später am fertigen Gemälde durchaus aufspüren lässt: Die Farben werden in vielen verschiedenen Schichten und Konsistenzen solange auf die Leinwand geworfen, bis schließlich jener Eindruck von Räumlichkeit und Komplexität entsteht, der moderne Gemälde wie diese ausmacht. Dies Art zu experimentieren begünstigt - bei aller Komplexität - eine ruhige, schlichte Ordnung.
Möchten Sie selbst das Organische im strukturierten Chaos entdecken, besuchen Sie diese faszinierende Ausstellung und begeben Sie sich auf eine Reise in die verborgenen Strukturen dieser organischen Bilder!